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Merkmale, Philosophie: Merkmale sind grundsätzlich Eigenschaften, jedoch hat sich in der philosophischen Terminologie nach Frege eingebürgert, bei Begriffen von (notwendigen) Merkmalen, bei Gegenständen jedoch von (kontingenten) Eigenschaften zu sprechen. Gegenstände haben ihre Eigenschaften nicht notwendig, sie können immer auch anders sein. Dagegen haben Begriffe ihre Merkmale notwendig. Bsp Dass Kreise rund sind ist ein notwendiges Merkmal des Begriffs Kreis, nicht aber eine notwendige Eigenschaft gezeichneter Kreise. Es ist allerdings nicht der Begriff, der selbst das Merkmal aufweist, sondern die Gegenstände, die unter ihn fallen. _____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Stephen Jay Gould über Merkmale – Lexikon der Argumente
I 264 Merkmale/Gould: Abgeleitete Merkmale rühren einzig und allein von einem gemeinsamen Vorläufer her. Ein gemeinsames primitives Merkmal hingegen kann nicht eindeutig auf eine Abstammung verweisen. So sagt uns etwa das Vorhandensein von DNA, sowohl bei Ciliaten wie bei Plattwürmern nichts über ihre Nähe zueinander, weil DNA bei allen Protisten und Metazoen vorkommt. Bsp Hanson nennt die "Vollständigkeit" der Bewimperung ein "dauerhaftes" Merkmal, das sowohl bei Plattwürmern als auch bei Ciliaten auftritt. Gould: Die Vollständigkeit ist aber ein leicht eintretendes evolutionäres Merkmal, das auch lediglich analog sein kann. Grenze: Große Tiere können auf ihrer relativ geringeren Oberfläche nicht genug Wimpern zur Fortbewegung ihrer größeren Masse ausbilden. Die vollständige Bewimperung der Plattwürmer könnte also eine sekundäre, adaptive Reaktion auf ihre geringe Körpergröße sein. Auch die winzige Schlange Caecum bewegt sich auf Wimpern vorwärts, während alle größeren Verwandten Muskelkontraktionen einsetzen. - - - IV 281 Merkmal/Evolution/Gould: Hier ist die Zuschreibung von Schlüsselmerkmalen sinnlos. Merkmale, die Gattungen unter bestimmten Bedingungen bestimmen, können unter den Arten innerhalb einer anderen Gruppe stark variieren. Es gibt keine "konstanten Art" oder "konstante Gattungsmerkmale". >Evolution, >Erklärung, >Darwinismus, >Eigenschaften._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Gould I Stephen Jay Gould Der Daumen des Panda Frankfurt 2009 Gould II Stephen Jay Gould Wie das Zebra zu seinen Streifen kommt Frankfurt 1991 Gould III Stephen Jay Gould Illusion Fortschritt Frankfurt 2004 Gould IV Stephen Jay Gould Das Lächeln des Flamingos Basel 1989 |